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DOTA - In der fernsten der Fernen

Dota Kehr singt Mascha Kaléko

DOTA -  In der fernsten der Fernen

Dota Kehr trifft den Nerv ihrer Zeit oder gleich mehrere mit ihrer Musik, die hüpft und tanzt, innehält, vom Baggersee-Steg springt, schwimmt und taucht. Sie mixt Folk und Indietronica und lässt hier und da ihre Liebe zur brasilianischen Musik aufblitzen. Ihre Texte berühren durch Unmittelbarkeit, Dota spricht nicht vom Elfenbeinturm, sondern von den Leuten hier und jetzt und ihren kleinen Triumphen und großen Abgründen, ihren Unzulänglichkeiten, sich in Nähe zu versuchen und in Gesellschaft zu bewegen. Sie gewinnt den Fred Jay Preis und den Preis der deutschen Schallplattenkritik, sie schreibt ungewollt kleine Hymnen, macht Platte auf Platte, trotz großer Publikumserfolge ihren besten Song immer in der Zukunft wähnend.

Auf einem der Konzerte steckt ihr ein Fan ein Büchlein zu, Autorin: Mascha Kaléko. Dota ist begeistert von der Direktheit der Gedichte, der Verknappung der Sprache und fasst den Plan, aus den Texten Musik zu machen. Die schlichte Eleganz und zeitlose Strahlkraft ihrer Dichtkunst passt Dota wie angegossen. Dota Kehr ist Berlinerin, textet, singt und spielt seit 2013 in der Besetzung mit Jan Rohrbach (git), Janis Görlich (dr) und Jonas Hauer (keys) unter dem Bandnamen DOTA Konzerte. Dota und ihre Band haben den Gedichten eine zusätzliche Ebene gegeben, neue Farben, manchmal auch zum Text in Kontrast gesetzt, und das Kunststück geschafft, dass man kein einziges Mal an Lyrik mit musikalischer Begleitung denkt, während man die Lieder hört. Dota hat die Texte Mascha Kalékos in unsere Zeit gebracht, noch mehr: sie klingen, als wären sie jetzt geschrieben, in dieser Form.

Nach dem großen Erfolg des ersten Albums, das sich 2020 acht Wochen in den Album Charts hielt, widmete sich die Berliner Band DOTA erneut musikalisch den Texten der Dichterin Mascha Kaléko.
Das zweite Kaléko-Album von DOTA (erschienen am 08. September 2023) ist noch weiter noch tiefer und noch leichter geworden als das erste, nirgends der schwere staubige Duft von Hochkultur der sogenannten Literaturvertonungen oft anhaftet.


Über die Dichterin:
Mascha Kaléko fängt in den Zwanzigern des vergangenen Jahrhunderts in Berlin an zu schreiben, die frühen Gedichte sind pointierte Alltagsskizzen auf Berlinerisch. Diese Schwester im Geiste eines Joachim Ringelnatz oder Erich Kästner schafft ihre innige, bisweilen ironische, oft herzblutig beseelte Großstadtlyrik in den 1920 und 30er Jahren in Berlin. Sie ist die Stimme der jungen Menschen, die sich in der Großstadt durchschlagen. Sie ist ebenso verliebt, müde und traurig und ebenso wenig auf den Mund gefallen wie sie. Ihr Erfolg als Literatin bricht mit der Machtübernahme der Nazis jäh ab. Sie darf als Jüdin nicht mehr veröffentlichen. 1938 verlässt sie Berlin, aber die Stadt bleibt ihr fester Bezugspunkt. In einem ihrer letzten Gedichte „Bleibtreu heißt die Straße“ schreibt sie „Vor 40 Jahren wohnte ich hier [...] Hier war mein Glück zuhause. Und meine Not. Hier kam mein Kind zur Welt. Und musste fort. Hier besuchten mich meine Freunde und die Gestapo“, sie schließt mit der Frage „Was blieb davon? [...] eine alte Wunde unvernarbt“

Foto Annika Weinthal

Veranstaltungsort: Kultur-Sommerquartier im Königsbad, Käsröthe 4, 91301 Forchheim

Einlass: 19:00

Kontakt: kulturamt@forchheim.de, 09191 714476

Karten: VVK: 32,00 €, erm. 30,00 €, AK: 35,00 €, www.forchheim.reservix.de/tickets-dota-in-forchheim-kultursommerquartier-am-7-6-2024/e2228010

Veranstalter: Kulturamt Stadt Forchheim

Website: https://forchheim.reservix.de/tickets-dota-in-forchheim-kult

FR, 7. Juni 2024

um 20:00 Uhr

Kultur-Sommerquartier im Königsbad Forchheim

kulturamt@forchheim.de, 09191 714476

Änderungen vorbehalten. Verantwortlich für den Eintrag ist der jeweilige Veranstalter.